Grup dla minoranza ladina (Ladiner in Südtirol)
E-Mail: info@jugendring.it
Organisation
Die Grup dla mendranza ladina (GML) wurde im Jahr 2002 als Arbeitskreis gegründet. Sie arbeitet sehr eng mit dem SJR (Südtiroler Jugendring) zusammen und versucht der ladinischen Jugendarbeit und der Vertretung der Minderheitenrechte der Ladiner mehr Gewicht zu geben. Vor der Gründung der GML wurden die Anliegen der ladinischen Minderheit durch den SJR mitvertreten, was aber nicht dem Grundgedanken des Minderheitenschutzes entspricht. Durch die Gründung der GML haben die Jugendlichen der ladinischen Minderheit einen neuen und eigens für sie gegründeten Ansprechpartner. Die GML spricht für rund 500 Jugendliche der ladinischen Minderheit.
Die Aufgaben des Arbeitskreises sind insbesondere die Vertretung der ladinischen Minderheit in Südtirol bei internationalen Jugendorganisationen. Zur Ausübung dieser Vertretung agiert die „Grup dla minoranza ladina“ autonom und fasst selbständig Beschlüsse, die vom SJR nicht revidiert werden. Außerdem arbeitet die GML an der Ausarbeitung von Empfehlungen zur allgemeinen Aufwertung der ladinischen Jugendarbeit.
Minderheit
Die ladinische Minderheit in Italien besteht aus rund 20 000 Angehörigen, die in Südtirol im Norden des Staates, in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Grenze leben. Die meisten Angehörigen der ladinischen Minderheit leben in zwei Tälern im Osten des Landes und zwar im Gadertal und im Grödnertal. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges musste Österreich 1919 das südliche Tirol bis zum Brenner an Italien abtreten. Es folgte eine schwere Zeit, besonders unter dem Faschismus, in der Italien versuchte Südtirol zu italienisieren. Auch das Ende des 2. Weltkrieges brachte nicht die Wiederangliederung Südtirols an Österreich. In den darauf folgenden Jahrzehnten forderte die deutsche und ladinische Minderheit Südtirols eine Autonomie und musste sich gegen die weithin betriebene Italienisierung zur Wehr setzen. Die Thematik Südtirol wurde von Österreich sogar bis vor die UNO gebracht und erst mit dem neuen Autonomiestatut von 1972 war ein wichtiger Schritt in Richtung Minderheitenschutz in Südtirol gesetzt worden. Bis heute wurden die Bestimmungen und Kompetenzen für den Minderheitenschutz ständig erweitert.
Die Jugendarbeit in Südtirol ist sehr bunt. Neben den traditionellen Jugendorganisationen gibt es auch immer mehr Jugendtreffs und Jugendzentren, die offene Jugendarbeit in den Gemeinden betreiben. Daneben haben wir ein flächendeckendes Netz an Jugenddiensten; das sind Bezirksbüros, die für die Jugendarbeit in den Bezirken Ansprechpartner und Unterstützer sind. Zurzeit sind rund 150 Personen hauptamtlich in der deutschen und ladinischen Jugendarbeit. Basis in der außerschulischen Jugendarbeit ist und bleibt aber das Ehrenamt und somit Jugendliche, die sich unentgeltlich für Kinder und Jugendliche in der Gemeinschaft engagieren.