FYK – Jongereinferiening Frysk Ynternasjonaal Kontakt (Westfriesen)

fyk

Adresse: Postbus 2548

Ort: 8901 AA Ljouwert

Telefon: +31 582 153 472

E-Mail: foarsitter@fyk.nl

Webpage: www.fyk.nl

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Organisation

The members of FYK (Frisian International Contact organisation) are enthusiastic Frisian youngsters with a broad interest for their own region, as well as for the language and culture of other minority language communities. On a yearly base FYK-members visit other youth associations within Europe. We also welcome groups from “minority language communities” who’s visiting us from other regions. Frisian is the language spoken within the FYK organization. Many Frisians – and of course all FYK-members – are proud of their language and culture. Guests from other minority language regions are always curious how we keep our language alive nowadays. International is FYK by means of its contacts with young people from other regions, such as the North-Frisians and the Sorbs from Germany, Gaelic-speakers from Ireland, the Slovenes from Italy and the Rhaeto-romans from Switzerland. We often pay a visit to these regions to learn more about their language and culture. The most important yearly event is the Easter Seminar by Youth of European Nationalities (YEN), this is where we get in contact and socialize with other members of minority language organisations. Outdoor activities and social talks contribute to the aims of our organisation, by bringing people together we can learn more about each other. We are a subsidiary organisation funded by our members, the Province of Fryslân and the European Union. This helps us keeping the travel expenses low so all members can enjoy a trip at a reasonable price. Contact is a central point for FYK, between members and other organisations in Europe. We encourage our members to do all kinds of activities together and we organises our own events such as seminars, pop festivals and dinners for our members.

Minderheit

Die Westfriesen leben im Norden der Niederlande, in der niederländischen Provinz Friesland. Im Ganzen leben 650 000 Menschen in der Provinz Friesland, von diesen sprechen rund 400 000 Menschen Friesisch, eine westgermanische Sprache. Andere Varianten des Friesischen werden im Norden und Nordwesten Deutschlands gesprochen.

Siedlungsgebiet

Provinz Friesland

Geschichte

Die Friesen wohnten früher an der Nordseeküste vom heutigen Dänemark bis Belgien. Man nimmt an, daß die Bauern vom höher gelegenen Norden in dieses Gebiet abgewandert sind. Mit steigendem Meeresspiegel zogen sich die Bauern auf die Warften, höher gelegene Parzellen, die sie mit Mist und Abfall unter und um ihre Höfe aufgeschüttet hatten, zurück. Etwa um das Jahr 1000 fingen friesische Arbeiter an, Deiche zu bauen und gewannen somit ganze Landflächen, die vorher überschwemmt wurden, zurück. Friesland war mehr oder weniger bis 1498 unabhängig. Es gab immer wieder Kämpfe um dieses Land, bis sich um 1500 die sächsische Obrigkeit etablierte. Friesisch als Amtssprache wurde abgesetzt. Mit der Industrialisierung kamen auch soziale Probleme – vor allem die Getreidekrise (1877). Schon im 17. und 18. Jh. begann sich die niederländische Sprache immer mehr durchzusetzen. Friesland verlor im Jahre 1795, als französische Revolutionisten kamen, viel seiner ursprünglichen Autonomie. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich ein neues friesisches Bewußtsein. Man akzeptierte zwar die Bildung des Einheitsstaates der Niederlande in und nach der französischen Besetzung, man wollte jedoch auf seine eigene Identität nicht ohne weiteres verzichten. Die regionale Bewegung zugunsten der friesischen Sprache blieb friedfertig und richtete sich vor allem auf deren Anerkennung. Durch einschneidende soziale Veränderungen der letzten Jahre (Mobilität und Medien) verlor die friesische Sprache an Bedeutung und Qualität. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, macht die Provinz schon seit Mitte der 60er Jahre eine Politik, die die friesische Kultur unterstützt und davon ausgeht, daß Friesisch und Niederländisch gleichwertige Sprachen sind.

Politische Situation

Im legislativen und jurisdiktiven Bereich sowie im Schulwesen hat die friesische Sprache ihren legalen Status, was jedoch noch nichts über ihren Gebrauch aussagt. Bei Gericht ist es erlaubt Friesisch zu sprechen, wenn vorher ein diesbezüglicher Antrag gestellt wurde. Falls aber keine Übersetzung möglich ist, kann das Amt auf dem Gebrauch der niederländischen Sprache beharren. Alle Bürger können bei der Kommunikation mit der regionalen und lokalen Verwaltung zwischen dem Gebrauch der niederländischen und friesischen Sprache wählen. Friesische Dokumente müssen übersetzt werden, wenn eine Partei auf einer niederländischen Fassung besteht. Die friesische Nationalpartei (ca. 1.000 Mitglieder – 3 von 75 Sitzen im regionalen Rat) pocht auf die kulturelle Autonomie Frieslands. Als die Partei 1960 gegründet wurde, waren die übrigen Parteien (Christdemokraten, Sozialdemokraten) gezwungen, der friesischen Kultur größere Beachtung zu schenken. Zur Zeit wird Friesisch in den regionalen und lokalen Verwaltungen auch bei den Sitzungen gesprochen. Der Rat der friesischen Bewegung – Ried fan de Fryske Beweging – ist eine Art Kooperation von zahlreichen Organisationen, die im Bereich der friesischen Kultur und Sprache arbeiten. Er repräsentiert ca. 10.000 Friesen (ca. 1,6% der Gesamtbevölkerung). Das größte Problem der friesischen Sprache ist, daß sie von den Friesen selbst nicht positiv aufgenommen wird. Sie neigen dazu, Niederländisch zu sprechen, obwohl sie auch Friesisch sprechen könnten – sie sind auch nicht gewohnt Friesisch zu schreiben. Viele junge Menschen betrachten die friesische Sprache als altmodisch, als etwas Vergangenes. Die friesische Bewegung fühlt, daß mehr an der Basis gearbeitet werden muß. Der Slogan der Friesen lautet: “It is mei sizzen net te dwaan“ – die Dinge müssen praktiziert werden. Das friesische Symbol schlechthin ist das “pompebl*d“- das Blatt der Seerose. Die friesische Fahne hat sieben “pompebl*den“, die die sieben mittelalterlichen friesischen Länder symbolisieren.

Kultur

Die Provinz Friesland hat einen provinzialen Kulturrat (Frysk Keunstynstitút), der friesische Kulturveranstaltungen, wie z. B. das Frysk Festival, organisiert. Im Theater und der Pop- und Volksmusik spielt die friesische Sprache eine relativ wichtige Rolle. In den anderen Kunstformen ist die friesische Identität weniger repräsentiert. Bisher wurden 2 friesische Filme produziert, es gibt ungefähr 100 Dichter, die auch in der eigenen Sprache schreiben. Die erste Publikation auf friesisch war ein Buch des Dichters Gysbert Japiks (1640). Ein typisch friesisches Unternehmen ist die sogenannte ‚Sutelaksje‘, eine Verkaufsaktion, bei der ehrenamtliche Helfer in Zweiergruppen mit einer Schubkarre etwa 100 Dörfer ablaufen und Bücher verkaufen.

Bildung

95% der Friesen verstehen ihre eigene Sprache, etwa 60% können sie lesen, aber nur 10 % können sie auch schreiben. In Friesland wird meist die westfriesische Sprache gesprochen. Eine 1984 veröffentlichte Studie über Friesisch in Kindergärten sagt: etwa 40% der Kinder gehen in den Kindergarten. Niederländisch spielt dort eine dominierende Rolle, nur auf dem Land ist Friesisch im Kindergarten auch die Umgangssprache. 1985 wurde die integrative Grundschule eingeführt; die Volksschulen sind seit 1980 verpflichtet, Friesisch als Unterrichtsfach ins Lehrprogramm aufzunehmen. Es hängt oft vom Lehrer ab, ob in der Volksschule während der Stunde Friesisch verwendet wird. In den höheren Klassen der Volksschule und in den Hauptschulen/ Gymnasien ist Niederländisch die Hauptsprache, in der alle Fächer – außer Friesisch – unterrichtet werden. Laut Gesetz sollten die Schüler bis zum 15 Lebensjahr zumindest eine Stunde in der Woche in friesischer Sprache unterrichtet werden. Viele Hauptschulen sehen aber keine Notwendigkeit, so vorzugehen. Schulen suchen oft erfolgreich um Befreiung an, wenn eine Mehrheit der Schüler nicht Friesisch spricht. In den Hochschulen kommt Friesisch nur an der pädagogischen Hochschule vor – nicht an den Universitäten. Das Forschungsinstitut Fryske Akademy führt ein ziehmlich breites Spektrum von Forschungsprojekten durch, wie z.B. das Verfassen von Wörterbüchern, den Aufbau von Informationssystemen (z.B. von Mercator – Erziehung/Schule). Dieses System kooperiert mit einer Reihe von Forschungsinstituten aus anderen Ländern.

Medien

Friesland hat eine eigene Radiostation – Omrop Fryslân, die etwa 10 Stunden am Tag sendet. Die Reporter sprechen Friesisch, die Gäste können in beiden Sprachen antworten. Jede Woche werden im nationalen Fernsehen ca. 2 Stunden in friesischer Sprache gesendet. Die Inhalte der Sendung sind Dokumentationen und Schulfernsehen. Das Regionalfernsehen wurde in Friesland am 1. Januar 1994 gegründet. Es sendet ca. 1 Stunde Regionalnachrichten und aktuelles Geschehen von Montag bis Freitag zwischen 19 und 20 Uhr. Das Programm wird am späten Abend wiederholt. Das Jahresbudget für das Fernsehen beträgt NLG 3.000.000, in den ersten 8 Monaten wurde aber schon ein großes Defizit verursacht. Die beiden regionalen Zeitungen in Friesland bringen auch Nachrichten auf friesisch, die allerdings nur 2% ihres Umfangs ausmachen. Der Regionalrat beabsichtigt nun eine Seite pro Woche in beiden Zeitungen zu kaufen, in denen über verschiedene Themen in friesischer Sprache berichtet werden soll.

Wirtschaftliche Situation

Friesland hat fast keine Schwerindustrie, seine Wirtschaft hängt von der Landwirtschaft, dem Tourismus, dem öffentlichem Sektor und den Sozialleistungen, wie z.B. dem Gesundheitswesen, ab. Die Arbeitslosenrate liegt zur Zeit bei ca. 12%. Der Tourismus wird als eines der Hauptmittel zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft gesehen – es entstehen mehr und mehr Ferienzentren entlang der Grenze an den zahlreichen Seen Frieslands. Weiters schafft fast jede Stadt seine eigene Industriezone. In den Betrieben spielt die friesische Sprache kaum eine Rolle, außer in der Landwirtschaft.

Sport

Die Friesen haben einige typische Sportarten wie “keatsen“ (mit Tennis verwandt), “fierljeppen“ (Stabweitsprung) und “aaisykjen“.

Finanzielle Situation

Die Niederländische Regierung unterstützt die friesische Minderheit mit insgesamt 5.600.000 Gulden pro Jahr. Davon gehen 2.300.000 für das Theaterensemble ‚Tryater‘, 1.500.000 für das Forschungsinstitut Fryske Akademy, 800.000 für die Lehrmittelentwicklung für friesische Studenten und 200.000 für die Lehrerausbildung. Das Kursinstitut AF*K, der Ried fan de Fryske Beweging, die Lehrmittelentwicklung verschiedener Schulen und das friesische Schulfernsehen werden von der Provinz Fryslân mit insgesamt 2.870.000 Gulden pro Jahr gefördert. Dazu kommen noch Förderungen der 25 Gemeinden im friesischen Sprachraum, die mit insgesamt etwa 700.000 Gulden im Jahr unter anderem diverse Popkonzerte und Theateraufführungen finanzieren. Die einzelnen Gemeinden wenden dabei zwischen 10.000 und 100.000 Gulden für die friesische Kultur auf.