Kärntner SchülerInnenverband – KDZ (Kärntner Slowenen und Sloweninnen)
Kontaktdaten
Spengergasse 11
9020 Celovec/Klagenfurt
kdz@gmx.at
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Gründung
1968
Minderheit
Anzahl der Minderheitenangehörigen
ca. 15.000
Siedlungsgebiet der Minderheit
Im Süden Kärntens (vor allem Rosental/Rož, Gailtal/Zilja und Jaunal/Podjuna)
Organisation
Der Kärntner SchülerInnenverband ist eine Plattform für politisches und kulturelles Werken – vor allem für junge Volksgruppenmitglieder (SchülerInnen und auch StudentInnen im Alter von 14 bis 20 Jahren). Der KDZ organisiert Konzerte, Seminar und Vorträge, und forciert besonders das Sprechen der slowenischen Sprache unter den Jugendlichen. Sie sollen mit Hilfe des KDZ die Strukturen der Kärntner SlowenInnen kennenlernen.
Geschichte
Besiedelung der Ostalpen durch die Alpenslawen um 550. In weiterer Folge Gründung des selbständigen slawischen Herzogtums Karantanien, das jedoch im Jahre 828 in das Frankenreich eingegliedert wurde, wobei die slawischen Fürsten durch bajuwarischfränkische ersetzt wurden. 1335 fiel dieses Gebiet an die Habsburger. Primož Trubar veröffentlichte 1551 das erste slowenische Buch “Catechismus“. Im Laufe des 19. Jahrhunderts erwachte das nationale Bewusstsein der SlowenInnen und es kam zu den ersten slowenischen Vereinsgründungen.
Die bisherigen, von Geistlichen geleiteten, rein slowenischen Schulen wurden ab 1891 durch zweisprachige Schulen ersetzt. Nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie im Jahre 1918 wurde das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS) gegründet. Von 1918 bis 1919 kam es zu Grenzkämpfen zwischen dem neu gegründeten SHS-Königreich und der Republik Österreich. Schließlich wurde die Grenzziehung durch die Volksabstimmung am 10.10.1920 zugunsten Österreichs entschieden.
Nach dem Anschluß Österreichs an Hitlerdeutschland (1938) wurde der slowenische Sprachgebrauch in der Öffentlichkeit verboten, slowenische Vereine wurden aufgelöst, slowenische Lehrerpersonen und Geistliche des Landes verwiesen. 1942 wurden über 1200 Kärntner SlowenenInnen ausgesiedelt. Zur gleichen Zeit kam es zum bewaffneten Widerstand der Kärntner SlowenInnen gegen das NS-Regime. 1955 wurde der österreichische Staatsvertrag unterzeichnet, in dessen Artikel 7 Minderheitenschutzbestimmungen enthalten sind. Durch die Verabschiedung des Minderheitenschulgesetzes im Jahr 1959 müssen die Kinder nun zum zweisprachigen Unterricht ausdrücklich angemeldet werden (bis 1958 war der zweisprachige Unterricht obligatorisch).
Mit dem Ortstafelgesetz 1972 wurden zweisprachige topographische Aufschriften in Südkärnten verordnet, zum Teil auch aufgestellt, jedoch im sogenannten “Ortstafelsturm“ von nationalen DeutschkärntnerInnen illegal beseitigt. Infolge der politischen Spannungen wurde 1976 ein restriktives Volksgruppengesetz beschlossen, das noch heute gilt. Seit der Novelle des Minderheitenschulgesetzes 1988 können die Schulkinder in Südkärnten in zweisprachige und deutschsprachige Schulklassen getrennt werden. Der Vergleich zwischen Volkszählungen von 1880 bis heute zeigt einen starken Assimilationstrend: damals bekannten sich im gleichen Raum 85.051 Personen zur slowenischen Volksgruppe.
Besondere Bräuche und Traditionen
Die Kärntner SlowenInnen verfügen über eine lange Chor-, Theater- und Tamburizzatradition. Vielerorts gibt es einen lebendigen Kulturvereinbestand, der sich über die Jahre hinweg gut entwickelt hat.
Fun Facts/Berühmtheiten/Witze
Die dialektale Entwicklung ist sehr vielfältig. Es kann also passieren, dass sich zwei Kärntner SlowenInnen aus zwei verschiedenen Regionen wegen der dialektalen Unterschiede nur schwer verständigen können.
„Treffen sich zwei Kärntner SlowenInnen, gründen sie drei Vertretungsorganisationen.“