Die erste Ausgabe von Activist Skills Training „Sustainable Activism & Self-Care”
Vom 1. bis 4. Februar 2024 fand in Berlin die erste Ausgabe der JEV Activist Skills Training Serie mit dem Thema „Sustainable Activism & Self-Care” statt. 16 junge Teilnehmende aus europäischen autochthonen, ethnischen, nationalen und sprachlichen Minderheiten nahmen an dem Trainingswochenende zum Thema Selbstfürsorge teil. Sie und lernten neue Methoden und tauschten Werkzeuge zur Vorbeugung von Stress und Burnout aus.
Beim ersten Treffen führte unsere Trainerin Maryam Majidova, Mitbegründerin von Gender Hub Aserbaidschan und Mitglied des Advisory Council on Youth (Council of Europe), die Teilnehmer*innen in das Programm des Wochenendes, in die Methoden der nicht-formalen Bildung ein, und erläuterte das Ziel des Trainings: das die Teilnehmenden darüber reflektieren und lernen wie sie im Rahmen ihres Aktivismus besser auf ihre mentale Gesundheit achten können. Nach „Icebreaker“ Spielen und Vorstellung der Arbeit der JEV konnten sich die Teilnehmer*innen nach einem langen Reisetag ausruhen.
Der erste Tag begann mit einigen Kennenlernspielen, darunter ein „Speed-Dating“, bei dem die jungen Aktivist*innen mehr über den Aktivismus, Kultur und Hintergrund der anderen lernten. Nachdem die Gruppe ihre „Gruppenvereinbarung“ verfasst hatte, ging es direkt in die erste Sitzung, in der sie ihre eigenen Aktivist*innengeschichten erzählten. Die Gruppe diskutierte die Verbindungen zwischen nachhaltigem Aktivismus und psychischer Gesundheit und verbrachten Zeit damit, über ihre eigene psychische Gesundheit, Bedürfnisse und Fähigkeiten nachzudenken. Die Nachmittagssitzung konzentrierte sich auf den Austausch von Praktiken zur Bewältigung von Stresssituationen in ihrem täglichen Leben. Anschließend gab es auch die Möglichkeit einige der Methoden in der Gruppe auszuprobieren.
Nach dem Abendessen war der „Cultural Evening“ ein schöner Moment für die jungen Aktivist*innen die Geschichten, Lieder, Tänze und köstliche Snacks aus ihrer Heimat auszutauschen. Wir lernten historische Fakten, Feste, Tänze, Veröffentlichungen und Statistiken über Minderheitensprachen aus den Gemeinschaften unserer Teilnehmenden kennen. Es war ein schöner offener Raum, in dem sich alle besser kennenlernen und die Vielfalt in all ihren Facetten feiern konnten!
Am zweiten Tag ging es darum Resilienz zu üben und zu lernen, wie man innerhalb von Minderheiten-Jugendorganisationen (auf gesunde Weise) aktiv sein kann. Eine kurze Meditationsübung, die von einer*m der Teilnehmenden geleitet wurde, war eine schöne Abwechslung an diesem Tag. Anhand einer Vorlage von Maryam erstellten die Teilnehmenden ihren eigenen Selbstfürsorgeplan, der dabei helfen sollte, eine Struktur für gesündere Formen des Aktivismus zu planen und zu befolgen (und zwischendurch nicht zu vergessen, sich auszuruhen!) Darauf folgte die Abschlusssitzung, in der alle über ihre Zeit bei dem Training nachdachten und sich austauschten, was sie gelernt (oder vielleicht auch verlernt) hatten.
Es war interessant zu sehen, wie jede*r mit den Erwartungen der eigenen Organisation oder Gemeinschaft oder mit den Erwartungen an den eigenen Aktivismus umging. Wie wir Erfolg definieren, ist von Person zu Person und von Minderheit zu Minderheit unterschiedlich! Zusammen mit dem Fokus auf Selbstfürsorge stellte das Training die Intersektionalität in den Vordergrund, und trotz der unterschiedlichen Hintergründe der Teilnehmer*innen konnten sie ihre persönlichen Aktivist*innengeschichten austauschen, Überschneidungen finden und sich weniger allein fühlen auf ihren aktivistischen Reisen und Kämpfen für Autonomie, Anerkennung und Menschenrechte.
Wir sind sehr zufrieden damit, wie unsere erste Ausgabe des Activist Skills Training Serie gelaufen ist! Wir freuen uns auf die nächste Ausgaben im Sommer 2024!
Vielen Dank an unsere tollen Teilnehmenden und an Maryam. Vielen Dank an den Sophienhof für die Unterbringung und den freundlichen Empfang. Und ein Dankeschön an unsere Geldgeber: The European Youth Foundation of the Council of Europe.