Mauern niederreißen beim Herbstseminar im Burgenland

Das diesjährige Herbstseminar der JEV unter dem Motto „Breaking Walls / Rušiti zid(ov|in)e“, fand in Österreich im schönen Burgenland auf der Burg Lockenhaus/Livka statt. Es wurden dabei jedoch keine Burgmauern niedergerissen (wäre doch sehr schade), sondern interkulturellen Mauern zwischen Menschen. Darüber hinaus wurde auch auf Probleme von Minderheitenangehörigen, wie Ausgrenzung, Diskriminierung und Geringschätzung, aufmerksam gemacht.

Breaking Walls und die Ankunft der Teilnehmer

Weil das Organisationsteam Angst hatte, dass die vielen TeilnehmerInnen die Burg nicht finden oder sich in den flachen Weiten des Burgenlandes verirren könnten, wurden die meisten direkt am Hauptbahnhof in Wien abgeholt. Nach der Ankunft auf der imposanten Burg Lockenhaus/Livka fand die inoffizielle Eröffnung statt, bei welcher sich die Workshopleiter vorstellten und den TeilnehmerInnen ein Überblick über die ganze Woche gegeben wurde. Spielerisch konnten wir hierbei sogar ein Exemplar des burgenländischen Nationalgetränkes “Spritzer” gewinnen.

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Breaking Walls und die Kammer des Exchange Markets!

Am nächsten Tag fingen die vier Workshops Layout und Design, Auf den Spuren von Minderheitensprachen, Identitätsstiftung und Nanotourismus an.

Auf den Spuren von Minderheitensprachen

In diesem Workshop sollte untersucht werden, warum manche Sprachen einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft haben als andere. Die Teilnehmenden beschäftigten sich näher mit der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Außerdem wurden drei verschiedene Sprachenbäume erstellt, welche die Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den Minderheitensprachen aufzeigen und auch einige sprachliche Kostproben auflisten.

Mehr dazu könnt ihr HIER lesen!

Layout/Design

Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die wichtigsten Werkzeuge der Gestaltung und der digitalen Darstellung zu erlernen und sie so zum Beispiel für Plakate, Flyer, etc. für Veranstaltungen ihrer Minderheitenorganisationen zu verwenden.

Identitätsstiftung

Wie auch Katja Sturm-Schnabl in ihrer Rede bei der offiziellen Eröffnung erklärt hat, ist die Identität ein unheimlich wichtiger Faktor für die Bewahrung der Sprache und Kultur einer Volksgruppe. Dieser Workshop bot einen breiten Blickwinkel auf ethnische und nationale Minderheiten und befasste sich auch mit der Erinnerungspolitik in ganz Europa.

Nanotourismus

Nanotourismus soll einen Gegenpol zum “klassischen” Tourismus darstellen. Da Minderheiten oft in Grenzregionen beheimatet sind, sind diese Gebiete häufig nicht sehr touristisch. Der Nanotourismus versucht die Besonderheiten solcher Regionen herauszuarbeiten und Konzepte zu erstellen, wie sie für Gäste attraktiver gemacht werden können.

Treffen der Arbeitsgruppen der JEV

Auch die 3 Arbeitsgruppen der JEV “Kommunikation”, “Mitgliederintegration” und “Minderheitenrechte und -politik” trafen sich, um wichtige Aufgaben zu erledigen und an aktuellen Projekten zu arbeiten.

Am Nachmittag gab es dann die offizielle Eröffnung am Hauptplatz von Lockenhaus. Zahlreiche Gäste erschienen, unter anderem LR Norbert Darabos, Katja Sturm-Schnabl, LR Astrid Eisenkopf und der Bürgermeister von Lockenhaus, Christian Vlasich.

Am Abend fand der berühmte Exchange Market statt. Dieses Jahr jedoch im Husarenzimmer der Burg Lockenhaus. Begleitet von Klängen der Tamburica hatten wir die Möglichkeit Köstlichkeiten verschiedener Minderheiten zu probieren und sich vor dem Winter noch mit Goodies einzudecken.

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Breaking Walls und die Exkursion nach Wien

Am Mittwoch machten wir uns auf den Weg nach Wien. Die erste Station war das österreichische Parlament, wo es auch eine Führung gab.

Sehr vorteilhaft war dies für einige unserer Präsidiumsmitglieder, die schon jetzt die Möglichkeit hatten ihren zukünftigen Arbeitsplatz zu begutachten.

Anschließend ging es zu einer Diskussion über burgenlandkroatische und kärntnerslowenische Minderheitenpolitik mit Vertretern aller österreichischen Regierungsparteien.

Danach veranstalteten wir einen Flashmob für unsere #DiversityConnects Kampagne. Dort stellten die TeilnehmerInnen den Passanten ihre Minderheiten vor.

Der nächste Punkt der Exkursion war der Besuch der Räumlichkeiten des KSŠŠD und des HAK. Danach war es auch wieder Zeit aufzubrechen, um nach Lockenhaus zurückzukehren, bevor sich die Burgtore schlossen.

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Breaking Walls und der Gefangene in Lockenhaus

Der Donnerstag war wieder ein Arbeitstag. Da sich alle TeilnehmerInnen bereits gut auf der Burg zurecht fanden und sich keiner mehr verlief, waren natürlich alle sehr produktiv. Am Abend gab es dann den JEV-Abend. Dort konnten die TeilnehmerInnen Fragen an altbekannte JEVler stellen und somit wieder einen dieser seltenen “Spritzer” Exemplare ergattern. Dafür wurde sogar eigens eine Spritzer-Kommission aufgestellt.

Breaking Walls und der Wein der Weisen

Am Freitagnachmittag hieß es wieder Busfahren. Diesmal zum Weingut “Vereinte Winzer Horitschon” zur Weinverkostung und später zu einem Konzert in die KUGA. Die Stimmung war nach dem Weingenuss natürlich sehr gut und so wurde ausgiebig zur Musik der Balkan Tango Vibes und Roy de Roy getanzt.

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Breaking Walls und die Heiligtümer von Lockenhaus

Ein bisschen erschöpft von dem vielfältigen Programm der ganzen Woche war es auch schon Samstag und somit der letzte Tag des Seminars. Am Vormittag hatten wir die Möglichkeit an Ritterspielen teilzunehmen. Es wurden Äxte geworfen, Armbrüste abgefeuert, gegeneinander gekämpft und sogar Tore eingeschlagen. Später gab es u.a. auch noch eine Erklärung verschiedener Folter- und Mordmethoden, eine Beschreibung des stillen Örtchens von vor 500 Jahren und das alles in Begleitung eines großen Ritters namens Hagrid.

Ganz erschöpft vom Mittelalter wurden am Abend die gesamten Workshopergebnisse präsentiert. Auch der Bürgermeister war anwesend, der sich danach einige unserer Ideen schnappte.

Um das angemessene Verabschieden zu erleichtern, gab es auch noch eine Abschiedsparty und somit wurde das Seminar offiziell beendet.

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Du bist ein Zauberer, Orga-Banda!

Es war eine schöne, gut durchorganisierte Woche. Dafür möchten wir uns natürlich sehr herzlich beim Orgateam des HAK und KSŠŠD bedanken und natürlich auch bei den Mitarbeitern der Burg Lockenhaus. Weiterer Dank geht an alle Förderer, Sponsoren und an die Teilnehmer, ohne welche die ganze Woche sicher nicht stattgefunden hätte.

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Links

Pics
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Dobar dan Hrvati (od 4:27)
http://volksgruppen.orf.at/hrvati/stories/dobardanhrvati/

Heimat fremde Heimat:
http://tvthek.orf.at/program/Heimat-Fremde-Heimat/1357/Heimat-Fremde-Heimat/13829935/Volksgruppen-Jugendorganisationen-vernetzen-sich/13829945

Otvaranje seminara:
http://volksgruppen.orf.at/m/hrvati/stories/2799623/

Djelaonice:
http://volksgruppen.orf.at/hrvati/stories/2800310/

Sudioniki seminara MEN-a pohadjaju Beč
http://volksgruppen.orf.at/hrvati/stories/2799817/

Men seminar završava koncertom u kugi
http://volksgruppen.orf.at/hrvati/stories/2800896/

BVZ
http://www.bvz.at/oberpullendorf/lockenhaus-jugend-versuchte-mauern-niederzureissen/24.557.525#