“Minderheiten auf der Bühne” beim Diversity Festival 2016
Moskau Москва́ …
Dieses Jahr fand vom 7. – 14. August zum zweiten Mal das Diversity Festival statt. Nach Bautzen/Budyšin (Deutschland) im vergangenem Jahr zog es uns in diesem Jahr nach Moskau (Russland).
Für viele die perfekte Gelegenheit, den Reisepass in Ordnung zu bringen!
Die Organisationen, die uns dieses Jahr das wundervolle Festival ermöglichten, waren gemeinsam mit der JEV der Jugendring der Russlanddeutschen (JdR) und die Deutsche Jugend in Europa (DJO).
Mehr als 100 TeilnehmerInnen aus 18 Minderheiten und 14 Ländern in Europa flogen, fuhren und marschierten nach Moskau, um sich das diesjährige Festival nicht entgehen zu lassen.
Beim Diversity Festival geht es darum, eine Woche lang eine Choreographie für eine abschließende Aufführung auszuarbeiten. Das diesjährige Thema stand ganz im Zeichen der #DiversityConnects (#VielfaltVerbindet) Kampagne.
Zwischen Morgensport und Diversiade
Damit wir nicht die ganze Woche in die Luft schauten und aus Langeweile auf dumme Gedanken kamen, gab es, wie bei jeder Veranstaltung dieser Art, ein gut durchdachtes Rahmenprogramm.
Am Sonntag, dem Anreisetag, gab es die Möglichkeit an drei Führungen durch Moskau teilzunehmen, um die gewaltige Pracht der Hauptstadt Russlands live und zu Fuß bei schönstem Sonnenschein zu erleben.
Neben der Besichtigung der schönen U-Bahn-Stationen mit Rolltreppenaufsichtsservice und einem Einkaufszentrum ausschließlich für Kinder und junggebliebene Erwachsene, spazierten wir über den Roten Platz – ausgerüstet mit Fotoaufnahmegeräten, um den Verwandten und der Familie durch das Festhalten zahlreicher Fotos zu zeigen, dass wir auch wirklich in Moskau angekommen sind!
Gleich nach der Besichtigung Moskaus trafen wir uns im Deutsch-Russischem Haus zu einem gemeinsamen Kennenlernabend. Mit Hilfe kleiner Spiele kamen wir miteinander ins Gespräch und spätestens jetzt war allen klar, warum diese Veranstaltung Diversity Festival heißt!
Am Montag drehte sich alles um die Eröffnungsfeierlichkeiten. Nach einer erfolgreichen Vorstellrunde und einigen Grußworten der Organisatoren und Partner kamen wir zum wichtigsten Punkt des Festivals. Und zwar zu den Workshops bzw. ihrer Vorstellung. Die Regisseurin Milena Olip (Kärntner Slowenin) stellte uns die Arbeit vor, welche in den kommenden Tagen auf uns zukommen sollte.
Am Abend hieß es dann Koffer packen und ab ins Arthurs Spa Hotel außerhalb der Stadt, damit wir uns so ungestört wie möglich auf das eigentliche Diversity Festival am Ende der Woche vorbereiten konnten.
Am Dienstag und auch in den darauffolgenden Tagen begann der Tag für die sportlichen TeilnehmerInnen mit ausgewogenem Morgensport! Nach dem Frühstück ging’s dann ab zum täglichen JdR Wecker, der auch die letzten Morgenmuffel aus dem Tiefschlaf holte.
Mit leichtem “Chocolate” Ohrwurm eilten wir zu den Diskussionsplattformen. Diese beschäftigten sich mit wichtigen Minderheitenthemen wie Diskriminierung und Kultur, mit Rollenspielen in Bezug auf Tradition bzw. Modernisierung und das gemeinsame Bauen von Brücken! Hier wurden die Teilnehmer in moderne, konservative, liberale und traditionelle Gruppen aufgeteilt. Die einzelnen Gruppen waren nun gefordert, sich ein Konzept zu erarbeiten, wie sie die anderen Gruppen von ihrer Meinung überzeugen konnten. Die Diskussionen fingen schnell an spannend zu werden – obwohl einige Teilnehmer über die eigenen Aussagen erschrocken waren. Es waren schließlich nur Rollenspiele.
Auch unsere #DiversityConnects Kampagne durfte bei der Diskussionplattformen nicht fehlen. Durch gestalten bzw. entwerfen eines Minderheitensuperhelden konnten die TeilnehmerInnen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Und die Ergebisse waren verblüffend. Wir würden uns nicht wundern, wenn wir den einen oder anderen Superhelden an Seite von Ironman in den Kinos wiederfinden würden.
Direkt danach ging’s dann zu den fünf Workshops, Social Media, Fotografie, Tanz, Chor und Theater, deren Gesamtergebnis in den Videos am Ende des Berichts gezeigt wird!
Auch jeden Abend gab es ein spannendes Programm!
Einmal, da bauten wir eine Stadt. Die Grundaufgabe bestand darin in Gruppen ein berühmtes Bauwerk eines Landes zu errichten, und zwar mit Sägen, Nägeln, Farbe etc..
Trotz großer Skepsis am Anfang war das Ergebnis atemberaubend. Ein Rätoromane aus der Schweiz wollte sogar direkt in sein neu gebautes Bauwerk einziehen!
Wie bei jeder Veranstaltung der JEV, gab es auch beim Diversity Festival 2016 einen Exchange Market. Uns boten sich kulinarische Köstlichkeiten aus verschiedensten Kulturen so weit das Auge reichte, aber auch Informationsmaterialien und viele bunte Trachten der Minderheiten wurden zur Schau gestellt.
Um uns von der einen oder anderen überschüssig aufgenommenen Kalorie zu befreien, gab es gleich am nächsten Tag, passend zur derzeit laufenden Olympiade, eine Diversiade.
Dabei stellten sich 4 Mannschaften wagemutigen Aufgaben. Mit allen Mitteln wurde versucht eine Goldmedaille zu ergattern. Aber wie sagt man so schön “Dabei sein ist alles!” und somit ist es auch nicht nötig, das Gewinnerteam in diesem Bericht zu erwähnen! 😉
Weil wir alle so viel Spaß hatten und natürlich auch sehr produktiv dabei waren, verging die Woche viel zu schnell. Nach gefühlten 210031,4 Entleerungen (= 4 Tage, geschätzter Wert) von Abfalleimern in unserem Spa Hotel, mussten wir wieder zurück nach Moskau, um uns der Schlussperformance stellen!
Durch die professionelle Hilfe der WorkshopleiterInnen war die Präsentation der Ergebnisse auf der Bühne ein voller Erfolg!
Um einen Einblick in unsere Workshops und das gemeinsame Bühnenprogramm zu gewähren, hat der Workshop Foto&Video einen Kurzfilm erstellt:
Am Samstag Abend mit Speis, Trank und Live-Musik wurde das Diversity Festival bei der Endveranstaltung im Flakon, Moskau dann offiziell beendet.
Danke Danke Danke!
Und zu guter Letzt gibt es ein herzliches Danke an Alle Mitwirkenden, ohne die dieses Festival nicht zustande gekommen wäre.
Danke an die Workshopleiter Milena Olip, Majda Krivograd, Natalia Altner, Konstantin Boas und Elena Danilejko für das Arbeiten mit den TeilnehmerInnen.
Ein großes Danke auch an unsere Redner bei der Eröffnung:
Werner-Dieter Klucke, Direktor der Kulturabteilung der Deutschen Botschaft in Russland, Julia Grishenkova, Leiterin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Moskau, Olga Martens, Vize-Präsidentin der FUEV, erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur (IVDK), Olga Evko, Vorsitzende der Abteilung für Auslandsbeziehungen der Bundesagentur für Jugendangelegenheiten (Federal Agency for Youth Affairs), Elda Medoeva, Rätin der Abteilung für Nationale Politik und Interregionale Beziehungen der Regierung von Moskau, Alexander Bolotnov, Koordinator für Internationale Programme im Nationalen Rat für Kunder- und Jugendorganisationen in Russland (National Council for Children and Youth Associations in Russia), Hetav Tek, Präsident der Deutschen Jugend in Europa (DJO), Britta Tästensen, Präsidentin der Jugend Europäischer Volksgrupppen (JEV) und Margarita Bauer, Präsidentin des Jugendrings der Russlanddeutschen (JdR).
Vielen Dank auch an die Organisatoren und Freiwilligen! Das Event wurde von der EYF (European Youth Foundation) unterstützt.
Wir sehen uns sicher beim nächsten JEV- Event!