JEV Digitaler Sommer abgeschlossen

Unter dem Motto „Think beyond borders“ fand von Mai bis Juli 2020 der Digitale Sommer der JEV statt. Die Besonderheit der Veranstaltungsreihe war das Online-Format. Auch wenn wir zuhause waren und nicht mehr vereisen konnten, war es umso wichtiger unser Netzwerkt aktiv zu halten und in dieser herausfordernden Zeit solidarisch zu sein.

Webinare: Zu jeder der 1-stündigen Sitzungen luden wir eine*n Experten*in ein um mit ihm/ihr über wichtige Themen für junge Menschen aus nationalen, ethnischen oder linguistischen Minderheiten zu diskutieren. Im Anschluss hatten die Teilnehmer*innen auch die Chance ihre Fragen zu stellen.

28.Mai 2020 Für das erste Webinar zum Thema „National minorities vs. Nationalism and populism“ hatten wir den Direktor des European Centre for Minority Issues (ECMI) Prof. Dr. Vello Pettai zu Gast, der JEV Kommissar für Kommunikation Jakob Schäfer übernahm die Moderation. Der Schwerpunkt des Gesprächs waren die Herausforderungen, welche durchwachsenden Nationalismus und Populismus für Minderheiten in Europa entstehen. Hierbei ging es sowohl um die Entwicklung in den letzten Jahren im Allgemeinen als auch um den Einfluss der globalen Pandemie. Die Aufnahme des Webinars ist auf Youtube zu finden.

9.Juni 2020 Für das zweite Webinar führten wir ein Gespräch mit der jungen Aktivistin Maria Atanasova zum Thema „Insights into the life and activism of young Roma“. Maria wurde für ihr herausragendes Engagement für junge Roma und für die Förderung von Chancengleichheit als junge Europäerin des Jahres 2020 ausgezeichnet. Das Webinar wurde von der JEV-Vizepräsidentin für Externes Pia Šlogar geleitet. Im Fokus des Gesprächs stand die Lage von Sinti und Roma in Europa, sowie Jugendaktivismus.

„Ich möchte allen jungen Menschen sagen, dass sie aktiver und kritischer sein und für alle Gemeinschaften kämpfen sollten, denn wir haben die gleichen Probleme und müssen uns gegenseitig unterstützen.“, so Maria Atanasova.

25.Juni 2020 Im dritten Webinar führten wir eine Diskussion mit Loránt Vincze Mitglied des Europäischen Parlaments und Präsident der FUEN – Föderalistische Union Europäischer Volksgruppen (FUEN) zum Thema “National minorities in the European politics“. Das Gespräch hat JEV-Vizepräsidentin für Internes Kristina Anxhara geleitet. Im Mittelpunkt des Webinars stand die Lage der Minderheiten in europäischer Politik, die Möglichkeiten für größere Jugendteilnahme an Politik, sowie die Minority SafePack Initiative und generationenübergreifende Zusammenarbeit und Solidarität im Minderheiten-Netzwerk.

Loránt Vincze über die heutigen Herausforderungen: „Es gibt einen starken Prozess der Assimilierung, unsere Gemeinschaften schrumpfen, wir verlieren die Sprachen. Es ist nicht nur unser persönlicher Verlust, sondern auch der Verlust, den Europa durch das kulturelle Erbe erleidet“.

E-Training: Beim dreitägigen Training vom 19-21. Juni 2020 setzten sich die Teilnehmer*innen mit dem Thema „Populismus“ auseinander. Das E-Training wurde von Cihan Kilic geleitet. Insbesondere haben die Teilnehmer*innen die Grundlage verschiedener Konzepte wie Populismus, Nationalismus, Autoritarismus oder Chauvinismus gelernt. Darüber hinaus stand die Entwicklung von Medienkompetenz im Fokus und am Ende erstellte jede*r Teilnehmer*in einen persönlichen Aktionsplan, um Populismus in ihrem Alltagsleben zu verhindern.

 

Diskussionsgruppen:

4. Juni 2020
5. Juni 2020
6. Juli 2020

Für die Diskussionsgruppen trafen sich junge Menschen aus dem JEV-Netzwerk online um gemeinsam aktuelle Themen zu diskutieren.

Es ging um Fragen zur aktuellen Situation ihrer Minderheiten, die Auswirkungen der Pandemie sowie Themen im Zusammenhang mit Identität der Minderheiten, Nationalismus und Solidarität. Die Diskussionsgruppen waren eine Gelegenheit für die Teilnehmer*innen, sich unkompliziert mit Jugendlichen aus verschiedenen Minderheiten in Europa Online zu treffen und über für sie wichtige Themen zu diskutieren.

Eine viel diskutierte Frage war zum Beispiel: „Glaubt Ihr, dass wir in der heutigen Welt mehr Solidarität brauchen als früher?” Die Teilnehmer*innen unterhielten sich darüber, dass die Form der Solidarität, die nötig ist heute anders sei. Kommunikationsmitteln haben sich geändert und vorher war Solidarität eher in kleinen Gruppen nötig, heute viel mehr international. Heute ist es viel einfacher, darüber informiert zu werden wie andere diskriminiert werden und die Gruppen haben mehr Möglichkeiten nach Solidarität zu fragen.

Wir freuen uns sehr, dass unser Netzwerk trotz des ungewöhnlichen Formats in diesen schwierigen Zeiten aktiv geblieben ist und sich weiter gegenseitig unterstütz. Wir bleiben in Kontakt und werden euch auf dem Laufenden halten!

Der Digitale Sommer der JEV wurde gefördert durch das Europäische Jugendwerk (European Youth Foundation) des Europarates.