Die JEV bei der EUROPEADA 2016

Vom 18. bis 26. Juni 2016 fand die EUROPEADA in Südtirol statt – eine europäische Fußballmeisterschaft an der 30 autochthone und nationale Minderheitenteams aus ganz Europa teilnahmen. Als Besonderheit wurde dieses Jahr das erste Mal auch ein Frauenturnier abgehalten.

Die EUROPEADA versammelte in diesem Jahr nicht nur Fans, Journalisten, Einheimische und Freiwillige, sondern auch internationale Politiker, Künstler, Vertreter der FUEN und Teilnehmer des JEV Mediencamps.

Organisiert wurde das Turnier von der FUEN, und Gastgeber waren die Minderheit der Ladiner und die deutschsprachige Volksgruppe in Südtirol, welche die Europeada schon in den Jahren 2012 und 2008 gewonnen hat. Auch in diesem Jahr standen sie, sowohl mit ihrer Frauen- also auch der Männermannschaft, wieder auf dem Siegertreppchen.

Das Mediencamp der JEV wurde in Sand in Taufers, etwa 70 km von Bozen entfernt abgehalten. Dieser wunderschöne Ort, umgeben von den verschneiten Bergspitzen der Dolomiten, war sehr inspirierend für unsere JEVler, aber auch für das arumunische Fußballteam, die zusammen in einem Hotel untergebracht waren.

Während der Europeada in Südtirol besuchten wir das Ahrntal, Mühlwald, Sankt Martin in Thurn, Olang und noch andere schöne Orte. Dort informierten wir die Zuschauer, Teams und die Fans über die Wichtigkeit der Erhaltung von Minderheitenkulturen bzw. der Minderheitenrechte und nahmen und auch zur Aufgabe die derzeitigen Probleme in Bezug auf Minderheiten aufzuzeigen. Weiteres war es uns auch ein großes Anliegen die JEV vorzustellen und unsere Ziele für die Zukunft zu präsentieren.

Dabei spielte unsere Kampagne #DiversityConnects (#VielfaltVerbindet) eine große Rolle. Während und nach einem Fußballspiel verteilten wir die Kampagnen-Postkarten, Sticker, Ballons, organisierten Kreuzworträtsel und sogar Quiz-Spiele für die zahlreichen Fans. Unsere Teilnehmer schlossen neue Freundschaften mit den Zuschauern und genossen die fußballerische Atmosphäre in der Kulisse des schönen Südtirols. Diese gute Stimmung hatten wir vor allem den großartigen Fans zu verdanken, die eine lange Reise nach Südtirol gemacht hatten um nicht nur ihre eigenen, sondern auch alle anderen Teams zu unterstützen.

Natürlich war auch unser JEV-Medienteam vor Ort und konnte die Fans, Spieler, Zuschauer und die Einheimischen in ihrer jeweiligen Muttersprache interviewen, filmen und fotografieren. Die Ergebnisse findet ihr bei YouTube:

https://www.youtube.com/watch?v=kJoeWcQUEFA (Minority Story part 1)

https://www.youtube.com/watch?v=ndUDCqTRVJQ (Minority Story part 2)

https://www.youtube.com/watch?v=3F-wCjxlQyM (Minority Story part 3)

Die ganze Woche warteten wir sehr gespannt und ungeduldig auf das Match des FC YEN gegen das Flüchtlingsteam aus Südtirol. Natürlich gaben wir unser Bestes, leider schien dies aber gegen die schnellere, mehr agilere, scheinbar auch jüngere Mannschaft nicht zu reichen. Da es sich um ein Freundschaftspiel handelte und alles nach dem Motto “Dabei sein ist alles” lief, wurden die Teams in der zweiten Hälfte durchgemischt  (sehr zum Vorteil fürs verlierende Team FC YEN), um die Punkteanzeigetafel nicht zu überfordern. Trotz der sprachlichen Barriere merkten wir schnell, dass das Schreien nach dem Ball, Hinfallen und Auf-helfen in allen Kulturen scheinbar gleich zu behandeln ist. Das Endresultat war 5:2, was aber eh ganz egal war, weil es ja um den Spaß ging und am Ende dann doch die Vielfalt verbunden hat.

Die Europeada war ein einmaliges Erlebnis für uns, die JEVler. Wir eigneten uns neue Fertigkeiten im Bereich Teamwork, Medien/Film und Kampagnenführung an. Wir lernten neue Freunde kennen und erfuhren mehr über Minderheiten aus ganz Europa. Im Zusammenhang mit der Kampagne #DiversityConnects, welche den gegenseitigen Respekt und friedliches Zusammenleben aufzeigt, überreichten wir im Rahmen der Schlusszeremonie Trophäen für ein faires Spiel an das sorbische Frauenteam und an das Männerteam aus Nordschleswig.

Abschließend möchten wir betonen, dass alle zusammen und zwar die FUEN und die JEV Mitglieder, Veranstalter, Fußballspieler, Zuschauer und die Freiwilligen das Spiel gegen Vorurteile, Diskriminierung und Stereotypen gewonnen haben und gezeigt haben, dass Vielfalt, ein friedliches Zusammensein und gegenseitiger Respekt eine vereinigende Kraft ist.

Wir danken dem deutschen Bundesministerium des Innern für die finanzielle Unterstützung des JEV Mediencamps.

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